Herzensgebet

“Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe“
(Psalm 57,8)

Wer diesen Psalm in der Bibel aufschlägt wird merken, dass David ihn in einer Situation singt,
in der er eigentlich ziemlich verzweifelt sein müsste. Doch gerade da will er das Lob Gottes
anstimmen und sich von den äußeren Bedrohungen nicht runterziehen lassen.
Eine Hilfe, das immer wieder zu spüren und wahrzunehmen, ist das Herzensgebet. Das heißt
so, weil ich dabei einen einzigen Satz („Herr Jesus Christus, erbarme dich mein“ oder auch
nur „Jesus Christus“) immer wieder bete und wiederhole, bis er mir in Fleisch und Blut – oder
eben ins Herz – übergegangen ist und ich ihn ununterbrochen bete – nicht nur in der
Meditation, sondern auch in meinem Alltag: bei der Arbeit, beim Autofahren, an der
Bushaltestelle – wo ich eben bin. Und irgendwann merke ich „es betet in mir“.
Zum Herzensgebet gibt es sehr viele Bücher – allein in meinem Bücherregal stehen sechs
davon – in denen genau erklärt wird, wo dieses Gebet herkommt, welche Erfahrungen damit
gemacht wurden und wie man in diese Art zu beten am besten hineinkommen kann. Für die,
die sich evtl. intensiver damit befassen möchten, will ich stellvertretend zwei empfehlen:

    • Emmanuel Jungclaussen, Unterweisung im Herzensgebet
      Das ist eine klassische Einführung eines katholischen Benediktiners, der
      kontemplative Spiritualität zu seinem Lebensthema gemacht hat.

und

    • Andreas Ebert, Peter Musto, Praxis des Herzensgebets
      In diesem Buch geht es nicht nur ums Herzensgebet, es ist eine praktische und
      hilfreiche Anleitung zur christlichen Meditation.
      Andreas Ebert ist evangelischer Pfarrer im Ruhestand, Peter Musto Jesuitenpater,
      ebenfalls im Ruhestand. Beide verbindet die Liebe zum Herzensgebet und sehr viel
      Erfahrung im Bereich Spiritualität.

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