Mit dem Körper beten


Und Jesus zog umher…, lehrte…, predigte… und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.“
(Mt. 4,23)

Jesus hat die körperliche Seite des Lebens immer sehr ernst genommen. Unglaublich oft wird erzählt, wie er Menschen wahrgenommen, berührt und geheilt hat.
Zurzeit erleben wir, wie anfällig und gefährdet unser Körper ist, bedroht von einem kleinen,
unsichtbaren Virus, der das öffentliche Leben lahmlegt und um ihn zu bekämpfen müssen wir
körperliche Nähe vermeiden. Das kann sehr schmerzhaft sein.
Umso wichtiger und schöner ist es, in der Meditation die Nähe Gottes zu spüren – auch körperlich.
Mein Körper ist in der Meditation ein unverzichtbares Medium, um Gott nahe zu sein, um seine
Gegenwart und seine Liebe zu spüren, um zu ihm zu beten. Deshalb beginnt jede Meditation damit, den eigenen Körper wahrzunehmen.
Schließe die Augen und spüre nach innen.
Nimm wahr, wie du jetzt gerade sitzt oder stehst.
Deinen Atem, wie er kommt und geht ohne dein Zutun.
Was spürst du? Vielleicht willst du etwas verändern, lockern, entspannen.
Das folgende Körpergebet kannst du im Stehen beten oder auch im Sitzen, je nach körperlicher
Verfassung. Du kannst dich damit ganz der Gegenwart Gottes öffnen:

Gott, ich bin da, so wie ich bin, vor dir
Aufrecht stehen, die Arme hängen seitlich am Körper
Ich öffne mich deiner Nähe
Unterarme waagrecht anheben, dabei die Hände wie eine Schale öffnen
Deine Liebe durchströmt mich
Die Hände streichen am Körper entlang, vom Kopf bis zu den Füßen
und lässt mich wachsen
langsam wieder aufrichten, dabei die Arme nach oben führen und ganz nach oben strecken
und weit werden
Arme wie einen Trichter öffnen
und getröstet sein in dir
Die Hände wandern gekreuzt vor das Herz
Amen.
Du kannst dieses Körpergebet dreimal wiederholen, dann noch einmal nach innen spüren und deinen Körper und deinen Atem wahrnehmen.
Dann kannst du dich hinsetzen, einen Bibelvers bedenken, beten und mit dem Vaterunser
abschließen.